Rasseportrait des Australian Shepherd
Die Herkunft
Der Aussie hat eine spannende Geschichte. Klar, seine eigentlichen, seine ganz alten Wurzeln liegen in Australien.
Zu den Ausgangsrassen gehörten insbesondere Collies,
Border Collies und verschiedene Herdenschutzhunde wie der Pyrenäen-Berghund.
Diese hochentwickelten Hunde, die sich hervorragend für die Arbeit bei den Wanderschäfern in den extremen Klimazonen der Halbwüsten eigneten, wurden später in den Südwesten der USA exportiert. Hier entstand schließlich der heutige Australian Shepherd.
Mit dem Rückgang der Wanderschäferei in den USA gerieten diese Hunde fast in Vergessenheit. Erst viel später erkannte man ihre Qualitäten im Showgeschäft, besonders durch die beeindruckenden Kunststücke, die bei Rodeo-Veranstaltungen gezeigt wurden.
Die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit des Aussies wurde schnell bekannt und er wurde sehr beliebt.
Viele Liebhaber dieser Rasse wehrten sich zunächst gegen die offizielle Anerkennung aus Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Folgen der Rassehundezucht.
Diese Bedenken sind auch in gewisser Weise durchaus berechtigt.
Denken wir hierbei an das „Merle-Gen“, das vom Collie
in die Rasse des Australian Shepherd eingebracht wurde.
Leider neigen Menschen dazu, diese großartigen Hunde oft zu stark nach Fell- und Augenfarben zu bewerten. Bedauerlicherweise hat die steigende Beliebtheit auch viele unseriöse Anbieter von Welpen dieser wundervollen Rasse angezogen.
Das Aussehen
Der Australian Shepherd ist ein einzigartiger, mittelgroßer und sehr bewegungsfreudiger Hund.
Er ist ein hoch intelligenter Hütehund, der durch sein Wesen, die wohl proportionierte, sehr bewegliche Körperform, die Farbenpracht seines Felles, seinen Gang, sowie durch seinen wachsamen Blick besticht. Dieser kräftige Hütehund wird auch liebevoll „Aussie“ genannt.
Er hat ein mittellanges bis langes, gerades bis leicht gewelltes Fell mit dichter Unterwolle. Sein Haarkleid ist wetterfest,
aber weder zu üppig, noch zu fein.
Der Aussie ist kräftig, jedoch nicht plump. Er strahlt Lebendigkeit und Aktivität aus und seine Intelligenz, sowie seine scharfen Sinne, sieht man ihm regelrecht an.
Der Australian Shepherd weist eine große Palette an Fellfarben auf, darunter auch die beliebten Merle-Farben, die durch ein Farbverdünnungs-Gen entstehen, das auch teilweise verschiedenfarbige Augen, bzw. „marbled eyes“ (das sind 2-farbige Augen, die einerseits die Grundfarbe und andererseits blaue bis weiße Elemente in einem, bzw. beiden Augen vereinen).
Merle x merle Verpaarungen sind bei uns strengstens verboten (Qualzucht).
Es wird durch unsere Zuchtvereine akribisch überwacht, dass es nicht zu solchen Verpaarungen kommt, da diese bei den Welpen zu Gesundheitsschäden wie Blindheit und/oder Taubheit, ja sogar zum Tod führen können.
Die Größe
Aussies haben eine Widerristhöhe von 51 bis 58 cm bei den Rüden,
bei Hündinnen beträgt sie 46 bis 53 cm.
Das Alter
Der Aussie kann ein hohes Alter erreichen. Die Lebenserwartung eines gesund gezüchteten Australian Shepherds sollte bei etwa 15 Jahren liegen. Er ist oft bis ins hohe Alter topfit.
Die Eigenschaften und das Wesen
Der Aussie ist sehr agil und intelligent und in seinem Kern noch ein Arbeitshund mit starkem Hüte- und Schutztrieb. Er kann ein ausgezeichneter Familienhund sein, seine Haltung ist jedoch nicht immer leicht.
Der Australian Shepherd benötigt eine sehr konsequente Erziehung, um zu verstehen, wer der „Rudelführer“ ist – jedoch ist er sehr lern- und arbeitsfreudig.
Er wird recht spät erwachsen, dazu ist mit einem Zeitraum von 2-4 Jahren zu rechnen.
Der Aussie braucht viel Beschäftigung, fordert seine Familie und hat einen ausgeprägten „will-to-please“; er möchte seinen Menschen gefallen – jedoch kann er auch zeitweise auf seinem eigenen Willen bestehen.
Er ist ein ausgezeichneter Begleiter für aktive Menschen, ob alt der jung, ob du Single bist, oder eine Familie und Kinder hast – er ist nicht auf einen bestimmten Hundeführer fixiert und der ideale Partner für Hundesport.
Der Australian Shepherd strahlt Fröhlichkeit und Lebensfreude aus, die sich auf seine Menschen überträgt.
Sein Wesen ist das ganz Besondere an ihm, er sollte daher nicht nach Fellfarbe, Größe, oder gar der Augenfarbe wegen ausgewählt werden. Die Chemie zwischen dir (euch) und deinem (eurem) treuen Begleiter muss stimmen!
Pflege, Gesundheit und Erkrankungen
Die Pflege eines gesund gezüchteten Australian Shepherds ist anspruchslos.
Er hat ein zweischichtiges Fell, das aus einer Deckschicht und der Unterwolle besteht.
Die Unterwollschicht ist bei dieser Rasse extrem ausgeprägt und muss regelmäßig ausgebürstet werden, da der Hund sonst an heißen Tagen einen Hitzeschock erleiden kann.
Zwei-schichtiges Fell darf nicht geschoren werden, da sonst die Haarstruktur kaputt geht,
das Fell „verwollt“ und der Hund nicht mehr vor Sonneneinstrahlung und Nässe geschützt ist.
Das Deckhaar ist wasserabweisend und trocknet relativ schnell.
Die Grundregel für das Baden dieser Rasse lautet: „So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“.
Sollte dein Aussie einmal nass und voll mit Matsch sein, musst du ihn nicht baden.
Das kräftige Abrubbeln mit einem Handtuch und trocknen lassen genügt!
Sollte dein Hund über einen längeren Zeitraum unangenehm riechen,
hat dies meist nichts mit mangelnder Körperpflege,
sondern der Ernährung deines vierbeinigen Freundes zu tun.
Wir werden immer wieder darauf angesprochen, dass unsere Mädels
nicht „riechen“und das macht uns stolz.
Wir ernähren sie (und auch die Welpen) seit 5 Generationen mit Nass- und Trockenfutter
der Firma „Panys“ und empfehlen es sehr gerne weiter!
Der Aussie ist grundsätzlich eine gesunde und robuste Hunderasse.
Verschiedene Erbkrankheiten, etwa an den Augen oder dem MDR-1 Gendefekt (ein Stoffwechselproblem, das zu Unverträglichkeiten gewisser Arzneimittel führen kann)
werden in der seriösen Zucht bekämpft.
Körperliche und geistige Auslastung
Der Aussie braucht viel Bewegung und Aktivitäten zur geistigen Auslastung.
Dies können Geschicklichkeits- und Suchspiele sein, Tricks lernen,
aber auch für Hundesport aller Art, wie Agility, Hoopers-Agility, oder Rally-Obedience
ist er hervorragend geeignet.
Er kann auch für Rettungsarbeit, Fährtensuche, sowie die Therapiehunde-Arbeit eingesetzt werden.
Bei deinem Welpen ist es wichtig, vorerst eine enge Bindung zwischen euch aufzubauen,
er braucht eine sehr konsequente Erziehung und es ist besonders wichtig,
ihm bereits im Welpenalter Ruhe beizubringen.